Für meine erste Fahrt mit diesem Zug habe ich mir die "Berlin-Rundfahrt ausgesucht", eine Schupperfahrt rund um Berlin, die ca. 2 Stunden dauert. Angeboten werden Abteil- oder Großraumplätze, sowie Plätze im Aussichtswagen (Dome Car). Der Zug führt auch ein Restaurant mit, in dem es Speisen und Getränke entsprechend der Uhrzeit gibt. Es wird sogar noch frisch gekocht, und nicht wie bei anderen Bahngesellschaften nur aufgewärmt.
Mit dem Rheingold werden zudem Sonderzugreisen durch ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland angeboten. Binz auf Rügen, Pörtschach am Wörthersee und Limone am Gardasee sind nur einige wenige Beispiele für Ziele, die regelmäßig angefahren werden.
In unserem Fall startet der Zug um 14:55 in Berlin Ostbahnhof. Er nimmt den Weg über die Stadtbahn nach Potsdam, um dort auf den Berliner Außenring über Michendorf zu fahren. Somit kommt der Zug schlussendlich wieder am Ostbahnhof an.
Zum Einsatz kommt der AKE-RHEINGOLD, ein reiner 1. Klasse Sonderzug, mit seinen Abteil- und Großraumwagen, seinem Speise- und Clubwagen und als Besonderheit der Aussichtswagen, welcher leider zum Zeitpunkt der Rundfahrten um Berlin nicht einsatzfähig war.
Die ältesten Wagen stammen von 1962 und verkehrten zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn zwischen den Niederlanden durch das Rheintal in die Schweiz. Damals trug der Zug bereits den Namen „Rheingold“.
Seinerzeit wollte man nach dem Krieg einen neuen Luxuszug auf die Schiene stellen, der neue Maßstäbe in Sachen Komfort setzte. Als Beispiel seien hier die sehr geräumigen Abteile, die Vollklimatisierung und der Aussichtswagen besonders erwähnt.
Ebenfalls bietet die Firma im Großraum Eifel und Köln noch Sonderfahrten mit historischen Schienenbussen an. Die Anfang der 1960er gebauten Fahrzeuge wurden hauptsächlich auf Nebenbahnen eingesetzt um die im Betrieb wesentlich teureren und aufwändigeren Dampfzüge abzulösen.
Heute kommen die Schienenbusse auf Reisen bis in das Sauerland oder auch nach Koblenz zum Einsatz.
Die AKE-Eisenbahntouristik feiert in diesem Jahr ihr 30. Jubiläum- am 14. und 15. Juli können Interessierte im Rahmen eines Jubiläumsfest das Betriebsgelände besuchen. (Infos dazu unter: http://ake-eisenbahntouristik.de)
Insgesamt war ich von der Fahrt sehr angetan. Sie verlief komfortabel, ruhig und ohne Probleme. Das nächste Mal wird dann der Aussichtswagen genossen, besonders in Berlin ist dies aufgrund der Sehenswürdigkeiten entlang der Stadtbahn interessant.
Der Zug bietet eine gelungene Abwechslung zum "kalten" DB-Alltag, bei dem sich leider der Trend zur Abnahme des Sitz- und Platzkomforts immer mehr verstärkt.
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